Veröffentlicht von Administrator (admin) am 03.06.2010 | |
1754 wurde in der Gemarkung Stemmen im Landkreis Rotenburg (Wümme) eine Moorleiche geborgen. Sie lag mit dem Gesicht nach unten im Moor und wurde mit einem Baumstamm oder Ast bedeckt. Da man den Verdacht hegte, es könne sich um einen „neueren“ Mordfall handeln, wurde sie zur Untersuchung nach Zeven transportiert. Den untersuchenden „Chirurgen“ wurde jedoch schnell deutlich, dass es sich um eine „alte“ Moorleiche handelte. Man bestattete sie daher an einem unbekannten Ort. Zur ältesten bislang bekannten Nachricht eines Moorleichenfundes in Niedersachsen wurde sie durch den Umstand, das Vermesser ihre Lage auf der Karte der Kurhannoverschen Landesaufnahme eintrugen. Vermutlich aufgrund ihres Fundortes in einem von mehreren Ämtern beanspruchtem Gebiet.
Vor kurzem tauchten nun Textilreste im Bachmann-Museum auf, die der Moorleiche zugeordnet werden können. Ihnen ist es zu verdanken, dass die Leiche nun über 250 Jahre nach ihrer Auffindung durch C14-Analyse in das 3./4. Jahrhundert n. Chr. datiert werden konnte. |