Die zwischen Karlshöfen und Gnarrenburg ergrabenen Moorwege stoßen auf internationales Interesse. So hatte die Kreisarchäologie Rotenburg nun Besuch von Wissenschaftlern der Pariser Sorbonne Universität.
In den Jahren 2018 bis 2020 führte die Kreisarchäologie Rotenburg zusammen mit dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege Ausgrabungen bei der Moorenge zwischen Karlshöfen und Gnarrenburg durch. Dabei wurden Funde aus der Jungsteinzeit bis in die Jahrhunderte um Christi Geburt entdeckt. Funde, die nicht nur für die regionale Geschichte von herausragender Bedeutung sind, sondern nun auch international für Aufsehen sorgen. Besonders ein Weg aus der Zeit um 2500 v. Chr. und die zahlreichen Räder aus der Zeit um Christi Geburt sind hier zu nennen.
„Die wissenschaftliche Aufarbeitung der Funde ist eine gewaltige Aufgabe, bei der wir jede Hilfe gebrauchen können“ beschreibt der Rotenburger Kreisarchäologe Dr. Stefan Hesse die derzeitige Situation. „Über das Interesse der französischen Kollegen haben wir uns daher sehr gefreut“, so Hesse weiter. „Nachdem die ersten Ergebnisse der Ausgrabungen auf internationalen Tagungen vorgestellt wurden, war das vielleicht aber auch zu erwarten“. Mitte März fand daher ein erstes Treffen des bereits an den Funden arbeitenden Projektteams aus Dr. Hesse (Kreisarchäologie), Dr. Marion Heumüller und Dr. Andreas Bauerochse (Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege) sowie Prof. Hermann Behling (Universität Göttingen) mit Prof. François Giligny und Thomas Lagane M.A. (Universität Paris) statt. Nach einem allgemeinen Informationsaustausch stand ein Besuch des Fundortes auf dem Programm. Nun werden die französischen Kollegen prüfen, ob sie das Projekt bei der naturwissenschaftlichen Datierung der Hölzer unterstützen können.
Die Funde der Ausgrabungen werden derzeit von der Kreisarchäologie und dem Landesamt konserviert und sollen später museal präsentiert werden.