Vampire oder Zombies sind durch ihre Präsentation in Filmen oder der Literatur ein fester Bestandteil der Gegenwartskultur. In früheren Zeiten war der Glaube an Untote oder Wiedergänger auch in Norddeutschland weit verbreitet. Insbesondere in Zeiten von Krisen wie Seuchen oder Krieg konnte sich die Angst vor den lebenden Toten zur Hysterie ausweiten.
Auf Bestattungsplätzen von der Urgeschichte bis zur Neuzeit werden immer wieder Sonderbestattungen angetroffen, die Bannmaßnahmen vermuten lassen, mit denen der Schadzauber der Untoten gebannt werden sollte. Hierzu gehören insbesondere Pfählungen, das Beschweren mit Steinen, ungewöhnliche Skelettlagen usw. Im Rahmen des Vortrages werden archäologische Befunde möglicher Gräber von Wiedergängern oder Nachzehrern vorgestellt und analysiert. Zur Interpretation der zahlreichen Befunde werden außerdem die reichlich vorhandenen volkskundlichen und historischen Quellen herangezogen. Auch heute noch leben im Bestattungsbrauchtum Rituale weiter, deren Wurzel in der Furcht vor Untoten begründet ist.
Der Stader Kreisarchäologe Daniel Nösler stellt in seinem Vortrag Belege für diesen Aberglauben vor, die er zusammen mit der Archäologin und Spiegel Online-Journalistin Dr. Angelika Franz für sein kürzlich erschienenes Buch „Geköpft und gepfählt. Archäologen auf der Jagd nach den Untoten“ zusammengetragen hat.
Der Vortrag findet am 19.10.2016 in Zeven statt: Vortrag D. Noesler M.A.: Untote und Wiedergänger in archäologischen Befunden