Veröffentlicht von Administrator (admin) am 06.08.2008 | |
Als eine Biogasanlage im Jahre 2005 in Godenstedt gebaut wurde, stand bereits damals das Team der Kreisarchäologie „Spaten bei Fuß“, um der Erde archäologische Bodenurkunden zu entreißen. Bereits bei diesen Grabungen wurden mehrere Hausgrundrisse freigelegt, die eine Besiedlung in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten und im 7.-9. Jahrhundert vermuten ließen.
Das Team der Kreisarchäologie brachte Neues zur Frühgeschichte Godenstedts zu Tage. |
Nachdem nun neue Erdarbeiten im Areal der Biogasanlage durchgeführt wurden, war auch die Kreisarchäologie abermals gezwungen Grabungen durchzuführen. Und auch diesmal ließ der Erfolg nicht lange auf sich warten. Mehrere ebenerdige Hausgrundrisse und Grubenhäuser zeigten sich bald als Verfärbungen im Boden. Ebenso konnten Hinweise auf Eisenverhüttung festgestellt werden. „Das Bild der Siedlungsentwicklung in Godenstedt wird durch die neuen Grabungen wesentlich verfestigt und ergänzt“ erklärt Kreisarchäologe Dr. Stefan Hesse. Gänzlich neu waren Hinweise auf Metallverarbeitung. „Hierbei wird es sich nicht um eine gewerbliche Produktion gehandelt haben“, so Dr. Hesse, „man kann hier eher den Bauern vermuten, der neben seiner Landwirtschaft auch Eisenverarbeitung für den Eigenbedarf oder für die Dorfgemeinschaft betrieben hat“. Als Rohstoff kommt Raseneisenerz aus dem Niederungsgebiet in Frage.
Eine wichtige Fragestellung für die zukünftige Auswertung der Ergebnisse ist sicherlich die nach der Siedlungskontinuität, also ob sich seit den ersten Jahrhunderten n. Chr. Geburt bis heute eine Siedlung in der Ortslage Godenstedts befand, oder ob es mehr oder minder große Zeiten ohne Siedlung gab. Derzeit werden gerade Gespräche geführt, ob die Auswertung der interessanten Grabungsergebnisse durch die Universität Kiel geschieht.
Die Ergebnisse werden nach Abschluss der Auswertung in der Schriftenreihe der Kreisarchäologie, den „Archäologischen Berichten des Landkreises Rotenburg (Wümme), veröffentlicht.